Das Werkstatt-Dorf

Im Werkstattdorf sind zwei Lerngruppen der Jahrgänge 4/5/6 und drei Lerngruppen der 7./8. Jahrgangsstufe zu Hause – die MB und die ME mit Martin Pfeiffer, Sigrid Schwarz und Kristin Szabó, die Lerngruppe von Peter Hemmann, die Lerngruppe von Ingrid Scherping und die Lerngruppe von Martina Oestreich. Darüber hinaus werden wir verstärkt von André Rießler, Mario Parade und Lene Waschke. Neben den Gruppenräumen liegt die Werkstatt in unserem Verantwortungsbereich.
Da die Struktur der Dörfer neu ist, haben wir gemeinsam überlegt, wie wir die SchülerInnen zusammen bringen können, damit sie sich besser kennen lernen und zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen. Aus diesem Grund haben wir verschiedene Aktivitäten gemeinsam mit allen SchülerInnen durchgeführt. Es begann mit einem Sport-Spiele-Nachmittag, bei dem wir die Teilnehmer an den verschiedenen Stationen gemischt haben. Zu Weihnachten gestalteten wir mehrere Bastelangebote, denen sich die Kinder und Jugendlichen nach Interesse zuordnen konnten. Eine völlig neue Qualität erreichten wir bei dem lerngruppen-übergreifenden Projekt „Stadtentdecker“, das sich mit Architektur am Wasser beschäftigte.
Für die Werkstatt hatten wir uns vorgenommen, sie gründlich aufzuräumen und umzustrukturieren. So werden wir die Werkzeuge künftig nach Tätigkeiten ordnen, damit man sich leichter zurecht findet. Dieses Prinzip könnte seine Fortsetzung im Kunst-/ Handwerksraum finden, da hier ebenfalls verschiedene Tätigkeiten möglich sind. Wir arbeiten an einem neuen Nutzungskonzept, das auch Regeln für die Nutzung der Werkstatt enthalten und in einem Handout zusammengefasst werden soll. Wichtig ist uns ebenfalls, dass alle SchülerInnen sich für die Sauberkeit im Dorf verantwortlich fühlen. Deshalb haben wir einen Reinigungsdienst eingerichtet, den immer eine Lerngruppe des Dorfes für eine Woche übernimmt.

Martina Oestreich

Das „Dorf Labor“ – im Haus oben links

Das Foyer ist schnell durchschritten, die Treppen links und rechts führen zum gleichen Ziel: In die nächste Etage. Ist das 2. Stockwerk erreicht, so steht man vor einer großen Weltkarte. Dahinter verbirgt sich das naturwissenschaftliche Labor – Namensgeber unseres Dorfes.

Unser Dorf, das sind 4 Lerngruppen: Die Ma mit den Jahrgängen 1-2-3, die MF und MC mit den Jahrgängen 4-5-6 sowie im 9./10. Jahrgang die Projektgruppe „Handeln und Verwandeln“.

Diese gute Durchmischung der Altersgruppen wollen wir nutzen, miteinander und voneinander zu lernen und gemeinsam für unsere Dorfgemeinschaft Verantwortung zu übernehmen.

Begonnen haben wir im Spätsommer des vergangenen Jahres unser Dorf einzurichten, indem wir uns Fragen stellten: Was wollen wir gemeinsam gestalten und nutzen? Welchen Raum im Haus und auch außerhalb benötigen wir dazu? Wo und wie findet das gemeinsame „Dorfleben“ statt?

Akute „Baustellen“ wurden benannt und bearbeitet. Im Mittelpunkt standen die Neuordnung des Labor-Vorbereitungsraumes und des Kopierraumes, die Gestaltung des Flures für die Nutzung in der Freiarbeit und für gemeinsame Dorfaktionen sowie das Einrichten einer Dorf-Info-Wand für Aktuelles.

Dorf Labor - 1 Labor-Vorbereitungsraum(Bild: 1 Labor-Vorbereitungsraum)

Längerfristige „Baustellen“ sind die Ausstattung von flexiblen Möbeln in allen Räumen sowie die Renovierung des Flures.

Bis dahin haben die Lehrerinnen und Lehrer den Gestaltungsprozess geführt. Mit der Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler wurde das Miteinander im Dorf lebendiger.

Eine erste gemeinsame Aktion der Dorfgemeinschaft war unser Schulfest im September. Hier hat sich das Dorf mit verschiedenen Experimentierangeboten gezeigt, in der die Schülerinnen und Schüler der MC, MF und Ma die Verantwortung übernahmen und andere Kinder und Gäste begeisterten. In der traditionellen Lesewoche konnten alle Altersgruppen nebeneinander agieren. Der „Dorfplatz“ war Treffpunkt für das gemeinsame Singen aller Dorfbewohner. Auch fanden hier während der gesamten Woche Vorleserunden und Bastelangebote statt.

Ab Anfang Dezember hat sich eine gemeinsame Arbeit der Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9-10 und der Grundschule im Dorf Labor etabliert: Das Experiment der Woche. Immer Donnerstag führen die Älteren mit den Kindern der 4-5-6 oder auch der 1-2-3 ein selbstgewähltes Experiment durch. Hierbei werden gerne solche Experimente gewählt, die den Älteren aus ihrer eigenen Grundschulzeit in Erinnerung sind oder neue Versuche, die ihnen selbst besonders spannend erscheinen. So konnten die Schülerinnen und Schüler die Papierchromatographie durchführen, die Wirkungsweise einer Kartoffelbatterie beobachten, aluminothermisches Schweißen bewundern oder mit Hilfe eines Glases und einer Kerze eine Münze aus einer Wasserschale retten, ohne nasse Hände zu bekommen. Das gemeinsame Arbeiten ist für die Schülerinnen und Schüler der 9-10 eine echte Herausforderung, da sie auch die Erklärungen zu den Versuchen geben sollen. In der Vorbereitungszeit zu den Experimenten zeigen sie viel Ehrgeiz, um sicher zu stellen, dass die Experimente funktionieren. Die Lehrerrolle einzunehmen, bringt die älteren Schülerinnen und Schüler immer wieder zu der Erkenntnis, dass dies eine ganz besondere Herausforderung darstellt. Die Grundschülerinnen und Grundschüler wiederum sind bei den Anweisungen der Älteren besonders aufmerksam und arbeiten gerne mit. Der Lerneffekt findet somit sowohl auf der fachlichen Ebene, wie auf der sozialen statt. Wir möchten diese Reihe unbedingt fortsetzen. Im Mai haben die 4-5-6 er die Rolle der Anleitenden übernommen und den jüngeren Mitschülern die Möglichkeit zum Experimentieren gegeben.

Dorf Labor - 2  Experiment Feuer mit Lupe

 

Experiment mit Feuer und Lupe

Dorf Labor - 3 Experiment Schwimmt oder Sinkt

Experiment Schwimmt oder Sinkt

Fortsetzen wollen wir auch die wechselnden Ausstellungen zu den Projektphasen des Unterrichts. Der helle und breite Flur eignet sich dazu besonders und soll zu einem Ort des Austausches zwischen den Lerngruppen werden. Die Gestaltung des Flures nach einem kreativen Farbkonzept ist die Herausforderung, der wir uns jetzt stellen.
Angelika Nieber für das „Dorf Labor“