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3.6.2022

Der Tag begann zwar spät, um 9 Uhr, dafür aber mit schlechten Nachrichten. Wir bekommen das Holz nicht, anscheinend hat der Zoll ein wirklich großes Problem mit uns und besonders unserem Holz. Das ist wirklich sehr frustrierend, aber wir sind uns einig, dass etwas stehen muss, wenn wir morgen abfahren. Also haben wir nach dem Frühstück die Sitzflächen so weit es ging fertig gestellt und auf das Holz gewartet, das von hier kommt. Dies ist zwar nicht so schön und hält sicher weniger lange, aber es ist Holz, und wir können endlich unseren Fortschritt klar erkennen.Mit frischer Motivation haben wir uns daran gemacht, die Schaukel und Wippe aufzubauen und die Stämme für den Parcours und den Sandkasten zu installieren bzw. zu fixieren. Es ist beeindruckend, wie anders man die eigene Arbeit wahrnimmt, wenn etwas in die Höhe wächst und nicht etwa in die Tiefe gegraben wird. Nachdem wir alles pünktlich zum Eintreffen des Betons aufgestellt hatten und der Beton in die mühsam gegrabenen Löcher gefüllt worden war, waren wir doch alle recht zufrieden mit unserer Arbeit. Es steht etwas und wir wissen, dass trotz der endlosen Komplikationen etwas von uns Gebautes bleiben wird, worauf wir stolz sein können und das wir morgen beenden werden. Und die Menschen hier sind uns so oder so dankbar, was wirklich schön ist. 

Lilia

2.6.2022

Unser Tag begann wie gewöhnlich um 8:00 Uhr morgens. Der Bus fuhr uns zu der Baustelle an der Schule und wir starteten den Tag mit dem Frühstück. Wie wir gestern erfahren haben, kommt das Holz heute leider noch nicht an. Wir haben uns für diesen Tag das Ziel gesetzt, die Projekte zu Ende zu bringen, die wir ohne das Holz beenden können. Dazu gehören zum Beispiel der Fahrradpakour, die neu bemalten und geflickten Fußballtore, die Bodenmalereien und die bemalte Sitzmöglichkeiten aus alten Betonröhren. Als wir anfingen unsere Arbeiten zu machen, kamen die Kinder aus der Schule zu uns und fingen an mit uns Kontakt auf zu nehmen. Sehr herzlich haben wir Umarmungen, kleine Geschenke, Süßigkeiten, Rosen oder Briefe und Bilder bekommen. Wir haben gemerkt, dass es den Menschen sehr viel Spaß macht, andere zu beschenken und somit Freude zu verteilen. Wir waren ebenfalls sehr überrascht, dass sehr viele einheimische Kinder und Erwachsene kein Schamgefühl gegenüber fremden Personen haben. Alle haben uns sehr zuvorkommend behandelt und haben auf eine liebevolle und lockere Art mit uns versucht zu kommunizieren. Doch manchmal ist der schamlose und direkte Kontakt für uns etwas zu aufdringlich und wir mussten uns gezielt Freiraum schaffen, indem wir die Kinder und Jugendliche weggeschickt haben. Gegen Mittag haben wir tatsächlich alle Arbeiten erledigt gehabt und es begann, nach einer Eispause, das Mittagessen. Es gab sehr leckere Nudeln Bolognese. Gut gestärkt hat uns unser Bus schon um 13:45 Uhr von der Baustelle abgeholt und wir fuhren zusammen mit dem KuKuk Team zu einem Wasserfall. Der Wasserfall war ca. 8 Meter hoch und fiel in einen wunderschönen Badesee, welcher von Klippen umgeben war. Wir gingen baden und schauten gespannt den mutigen Klippenspringern zu. Von Schmetterlingen umgeben, saßen wir auf einer Steinkante und trockneten. Wir mussten das Paradies nun verlassen, denn wir waren zusammen mit dem Team von KuKuK bei Mohammed zum Essen eingeladen worden.

Bei Mohammed hat uns seine Familie schon erwartet und gab uns traditionelles Essen aus Kosovo. Es war eine Art Teig mit Hackfleisch darin und dazu Brot mit Frischkäse gebacken. Zum trinken gab es den Joghurtdrink Ayran. Es war eine super lustige Stimmung und Frau Akay wurde fast ein Huhn geschenkt. Der Gastgeber hat für uns getrommelt und dann wurde getanzt. Zu albanischer Musik haben wir gelernt, einen Tanz zu tanzen, bei dem man sich an die Hände fasst und im Kreis eine Schrittfolge macht. Es war eine tolle Erfahrung, weil ich Zuhause auch schoneinmal versucht hatte, diesen Tanz zu lernen, es aber nicht geschafft habe. Mit den Einheimischen Menschen aus Kosovo war es auf einmal ganz einfach und jetzt können wir alle albanisch tanzen, was uns sehr stolz macht. Unser Bus fuhr uns nach der Verabschiedung nach Hause.

Der Tag heute war definitiv der schönste Tag der ganzen Klassenfahrt und bestand nur aus guten und interessanten Erfahrungen.

June

1.6.2022

Heute war ein komischer Tag. Einerseits sehr deprimierend, andererseits produktiv und gefüllt mit vielem Guten. Nachdem wir die Arbeit von gestern wieder aufgenommen hatten und weiter Löcher buddelten, kam nach kurzerZeit eine regelrechte Welle an Schülern auf den Schulhof und flutete die Baustelle, sodas man kaum frei arbeiten konnte, ohne jemanden mit dem Spaten oder Ähnlichem zu treffen. Nach kurzer Überlegung, was da los sein könnte, fanden wir dann heraus, dass wir den ersten Juni hatten und es Kindertag war. Die riesige Flut an Menschen begann dann, Richtung Stadion zu pilgern und das bei vollem Verkehr durch die Straßen. Erstaunlich war, dass sie nur von drei Polizisten begeistert wurden, die vorne weg liefen. Nachdem das „Problem“ durch die Straßen zu ziehen begonnen hatte, konnten wir wieder in Ruhe weiter arbeiten. Viel passierte bis zur Mittagspause nicht mehr. In der Mittagspause dann das große Drama: Das Holz, das eigentlich schon Montag kommen sollte, wird voraussichtlich erst Freitag eintreffen. Der Zoll in diesem Land hat wohl ein Problem mit Holz für gemeinnützige Aktionen. So kommt es uns zumindest vor. Nun musste eine Lösung her, und diese bestand aus dem Plan,noch bis Samstag zu arbeiten, und abends erst zurück zu fahren, sodass wir Sonntagabend wieder in Potsdam ankommen würden.

Dieses Angebot im Hinterkopf ging es frustriert an die Arbeit. In der prallen Sonne ging es nun daran, einen Fahrrad-Parkour zu bauen. Erst ein paar halbe Autoreifen als Beginn, dann eine Reihe Holzstücke aus alten Telegraphenmaststücken auf dem Boden und dann ein kleiner Hügel, gefolgt von einer kleineren Kuhle und dann abschließend mit einem neuen Hügel, sowie einem niedrig gelegenen Balken zum Balanceüben. Die Hügel au dem Abraum aufzuschütten, stellte keine große Herausforderung dar. Doch eine große Kuhle auszuheben, die mit dem Fahrrad passierbar. Ist, stellte sich als Herrausvorderung dar. Zumindest bei der vorherrschenden Hitze und bei dem Boden, der aus Lehm und Steinen wie Granit oder Bauschutt besteht.Parallel dazu hatte eine andere Gruppe angefangen, aus Betonröhren Sitzgelegenheiten zu erstellen, und Mülleimer aus kleineren Exemplaren dieser Art Röhren zu bauen. Diese wurden oben mit der Flex abgeschliffen und anschließend bemalt. Mit vielen bunten Betonröhren und einer bereits in Betrieb genommen Fahrradstrecke ging der Tag zur Neige. Mit Würstchen und vegitarischen Spießen auf dem Grill und wunderbarem türkischen Brot frisch aus der Pfanne hat der Tag dann doch noch glimpflich geendet.

Tom Ole

31.05.2022

Dienstag, unser dritter Tag in Kosovo -begann für uns um 7 Uhr in der Früh. Wir trafen uns vor dem Hotel und liefen zum Bus, der dort schon auf uns wartete. Dieser brachte uns innerhalb von 20 Minuten nach Shtime zur Schule. Hier bereiteten wir Frühstück vor. Es wurden Bananen und Apfel geschnippelt, Tische raus gestellt und ein Buffet mit Müsli, Kaffe und Brötchen mit Marmelade bereitet. Nach dem Essen, begannen wir mit den ersten Schritten der Planung und überlegten, was man machen könnte, bis die Kukuk Leute kommen würden. Also begannen wir Müll zu sammeln, um den Schulhof so schön wie möglich zu machen. Damit bekamen wir mehrere Müllbeutel voll. Gegen neun Uhr kamen dann die Kukuk Leute und wir trafen uns, um mit der richtigen Planung zu beginnen. Wir überlegten was alles im Bereich des Möglichen liegt und entschieden uns für eine Wippe, eine Schaukel, einen Parkour, einen Sandkasten und ein kleines Häuschen. Wir teilten uns dann in Grüppchen auf, und begannen Löcher für die Fundamente zu graben. Anfangs waren alle noch sehr motiviert und es ging gut voran. Während der Arbeit an den Löchern, wurden wir zwischenzeitig von den Kindern der Schule beobachtet und fast belagert, sie waren sehr interessiert. Nach der Mittagspause kam dann endlich der Bagger, der uns die Flächen für den Fallschutz aushob. Leider schüttete er dabei unsere zuvor gegrabenen Löcher wieder zu. Als der Bagger dann fertig war, mussten wir also alle Löcher noch einmal ausheben, das war sehr frustrierend. Ein paar von uns haben dann trotz des Baggers weiter gearbeitet. Während der Bagger weiter unsere Löcher zerstörte, trafen wir uns in einem Kreis und haben demokratisch darüber abgestimmt, was die Alternativen zum Bau mit Holz sind. Da wir mitbekommen hatten, dass sich die Holzlieferung um einige Tage verspäten wird, waren wir sehr niedergeschlagen. Nach der Abstimmung haben wir noch in kleinen Gruppen weitergearbeitet . Die Zeit verflog und es gab Abendbrot von Frau Akay und Frau Wersing . Es gab leckeren türkischen Reis mit Pinienkernen und dazu ein saftiges Stück Fleisch und für die Vegetarier gab es Backkartoffeln vom Grill. Nach demAbendbrot haben noch ein paar Leute Volleyball über ein altes Fußballtor gespielt, da es kein Netz gab. Zehn Minuten später kam dann auch schon der Bus und wir wurden zurück ins Hotel gefahren. 

Marlene und Julian

30.05.2022

Nach unserer ersten Nacht im Hotel hatten sich alle ein bisschen von der langen Busfahrt erholt. Den Tag begannen wir um acht mit einem Frühstück im Café des Hotels. Anschließend fuhren wir mit dem Shuttlebus nach Prizren. Dort liefen wir entlang eines vermüllten Flusses zu einer sehr schönen, alten Moschee. Wir durften die Moschee ohne Kopftuch und Schuhe betreten und waren beeindruckt von demschönen Teppich und den Malereien. Die nächsten Stunden haben wir uns in Gruppen verteilt die Stadt angesehen, waren shoppen und haben gegessen. Alles, vor allem das Eis, kostet hier deutlich weniger als in Deutschland. Um 15:30 Uhr ging es für uns mit dem Bus zum ersten Mal nach Sthime zur Schule, für die wir den Spielplatz bauen. Wir wurden herzlich begrüßt und haben eine Führung durchs Schulhaus bekommen. Dabei ist Elias kurzzeitig zum Schuldirektor geworden und führte ein angeregtes Gespräch über Fußball in Deutschland und im Kosovo (welches auf eine Freundschaft hinauslief). Beim Rundgang haben wir festgestellt, dass die Schule über deutlich bessere Technik verfügt als unsere. Außerdem ist es sehr bunt. Auf dem Hof waren sehr viele fröhliche Kinder, mit denen wir auf die Kukuk Leute gewartet haben. Mit ihnen kam dann die schlechte Nachricht an: das Material hängt an der Grenze fest und kommt frühestens am Mittwoch an. Das hat und frustriert und wir wollten etwas Gutes machen, weshalb wir angefangen haben, auf dem Schulhof Müll zu sammeln. Dabei is eine Menge zusammengekommen. Währenddessen haben Frau Akay und Frau Wersing gekocht und wir haben gemeinsam auf dem Hof gegessen. Trotz der schlechten Nachrichten war´s ein sehr schöner Abend.

Lilia und Merit

29.05.2022

Unsere Reise begann überpünktlich um 13:00 Uhr an der Schule. Mit einem letzten  Winken starteten wir unsere Fahrt quer durch Europa. Unsere beiden Busfahrer brachten uns sicher an Dresden vorbei nach Tschechien. In Tschechien fuhren wir mitten durch die Goldene Stadt Prag. Unser Weg nach Shtime kreuzte den Wenzelsplatz.  Weiter ging es durch die Slowakei, vorbei an Bratislava, überquerten wir nur 40 km östlich von Wien die Donau. Budapest passierten wir im Dunkeln und mussten zum ersten Mal auf dieser Reise eine Passkontrolle über uns ergehen lassen. Zunächst die Ausreise aus Ungarn, wenige Meter weiter die Einreise nach Serbien. Dach hieß es: Im Bus zu schlafen, heißt irgendwie und irgendwo liegen zu lernen.  Kurz nach Sonnenaufgang in Serbien machten wir Halt an einer Raststätte, die aus der Zeit gefallen schien. Mit schwarz-weiß gekleideten Kellnern und Kristalllüstern an der Decke. Unsere Busfahrer lud uns alle zum Frühstück ein: Pommes Frites oder Hamburger. Zur Erfrischung wartete vor der Raststätte eine Quelle mit einem Heiligenbild. Die Grenze zu Kosovo brachte zum ersten Mal kleine Schwierigkeiten mit sich. Die Ausreise aus Serbien war einfach, die Einreise nach Kosovo nicht ganz so sehr. Zwei unserer Mitfahrerinnen verfügen „nur“ über einen vorläufigen Personalausweis. Was bisher ohne Beanstandung geblieben war, wurde nun moniert.  Unser Fahrer Agim konnte es retten. Es stellte sich später heraus, dass er nur wenige hundert Meter hinter der Grenze wohnte und viele der Grenzbeamten kannte. Und einem guten Freund schenkt man doch Glauben, nämlich, dass wir in freundlicher Absicht kämen. Also durchatmen die Grenze passieren und die letzte Stunde Fahrzeit bis zu unserem Hotel nach Ferizaj hinter sich bringen.  Jetzt sind wir hier, sind müde und freuen uns nun auf ein weiches Bett und die morgige Fahrt nach Prizren und den Beginn des Spielplatzprojekts.

Spielplatzbau Shtime (Kosovo)