In diesem Jahr wurde die Jahrgangsstufe 7/8 sesshaft. Nach der Schließung des Geländes im Oktober 2018 suchten die Lehrer*innen sofort nach neuen anderen pädagogischen Orten. Inzwischen sind die Gruppen in Eiche auf der Koppel und in Töplitz auf der Streuobstwiese angekommen und haben weiterhin das gemacht, was Jugendlichen in diesem Alter gut tut: Jugendschulpädagogik. Die folgenden Berichte geben einen Einblick in unsere Arbeit:

Faszinosum Streuobstwiese

Wo befinden wir uns? Die letzten Monate seit den Sommerferien haben wir die Draußen-Wochen auf einer Streuobstwiese auf der Insel Töplitz verbracht – noch genauer: auf dem Heidberg zwischen Neu Töplitz und Göttin. Die Wiese wird vom LPV Potsdamer Kulturlandschaft e.V. betrieben und gepflegt und wir dürfen mit der Jugendschule dort zu Gast sein. Ein großzügiges Angebot, denn eine Gruppe von ca. 16 Schüler*innen und zwei bis drei Erwachsenen bedeutet für so einen Ort und die dort lebenden Tiere und Pflanzen auch Stress. 
Wir haben im Hochsommer bei Hitze dort unser Camp aufgeschlagen und bis zum ersten Frost dort gelernt, gebaut, gekocht und erkundet. Am Anfang hatten wir noch die notwendige Aufgabe, die Neupflanzungen mit Wasser zu versorgen, um sie über die Hitzeperiode zu retten. In den letzten Wochen haben wir uns bei Regen und Wind an einem großen Feuer gewärmt. Hitze und Kälte, Regen und Sonne – es war alles dabei!
Angrenzend an die Wiese befinden sich im Osten offene Ackerlandschaft, im Westen Sumpfgebiet und im Norden Wald. Die Wiese fällt nach Süden ab. 

Was ist eine Streuobstwiese und was können wir hier lernen?

Streuobstwiesen sind eine traditionelle Form des Obstanbaus. Es handelt sich um Grünland, auf dem verstreut hochstämmige Obstbäume unterschiedlicher Arten, Sorten und Altersstufen stehen. Auf dem Heidberg finden wir Birnen, Äpfel, Pflaumen und Kirschen. Streuobstwiesen dienen sowohl der Obsterzeugung (leider war dieses Jahr keine gute Ernte an diesem Standort – durch lokale Fröste im Mai war die Blüte größtenteils erfroren) als auch der Heugewinnung bzw. der direkten Weidenutzung. Hier durch einen Schäfer aus Töplitz. Den Schäfer konnten die Schüler*innen durch das Umweiden und Umstellen des Zaunes unterstützen. Die Schafe (Coburger Fuchsschaf und Graue Gehörnte Heidschnucke) sind allerdings nicht sehr zutraulich – einigen Schüler*innen gelang es trotzdem, ihnen sehr nahe zu kommen. Die Schafe sind durch einen Elektrozaun sehr gut gesichert (und sogar kameraüberwacht), da durch das nahegelegne Göttin schon dreimal ein Wolf durchgezogen ist und auch die Hunde aus dem Dorf eine Gefahr sein können.
Streuobstwiesen werden gemäß dem ökologischen Landbau extensiv bewirtschaftet, d. h. auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und anorganischem Dünger wird verzichtet. Für die direkte Düngung der Bäume wird Pferdemist genutzt. Eine Aufgabe, die wir über mehrere Wochen immer wieder erfüllt haben, war die Pflege der Baumscheiben, d.h. der Mist wurde optimal verteilt, die Erde von Gras befreit und ein Gießring angelegt. Die Baumscheibe sollte dem Umfang der Baumkrone entsprechen. So ein vielfältiger Naturraum regt zum Beobachten, Erkunden, Entdecken und zum Fragen an. Der angrenzende Wald war in den Pausen ein beliebter Aufenthaltsort, wo es sehr viel zu entdecken gab: Ameisenhaufen, Pilze, Klettermöglichkeiten und sogar das Gebiss eines  Keilers (männliches Wildschein).   

Vielfalt beobachten

Streuobstwiesen sind der Lebensraum für sehr viele wildlebende Tier- und Pflanzenarten und sind darüber hinaus von großer Bedeutung für den Erhalt der Obstsortenvielfalt. Der Artenreichtum ist durch die Kombination von Gehölzstrukturen (Baumschicht) und Grünland (Krautschicht) bedingt. Wir finden hier zahlreiche bunt blühende Kräuter und verschiedene Grasarten. Rund 200 Pflanzenarten wurden auf der Obstwiese von LPV Potsdamer Kulturlandschaft e.V. erfasst, knapp 30 davon stehen auf der Roten Liste. 
Streuobstwiesen gehören zu den Lebensräumen mit dem größten Artenreichtum der Vögel innerhalb der Kulturlandschaft. Rund 50 Vogelarten sind hier im Gebiet heimisch und es gibt den Brutnachweis von 10 Arten direkt auf der Wiese durch die betreuenden Biolog*innen. Nisthilfen für unterschiedliche Vogelarten und Fledermäuse sind auf dem Gelände verteilt.
Ein Grund für die hohe Artenvielfalt ist das reichhaltige Angebot an Insekten und anderen Gliederfüßern in einer Vielzahl von Lebensraumstrukturen (u.a. Baumstämme, Baumkronen, Baumhöhlen, Totholz). Aber auch für viele Säugetierarten ist es ein idealer Lebensraum, da der Tisch reichlich gedeckt ist und somit die Bedingungen für die Aufzucht von Jungtieren sehr günstig sind.
Tatsächlich lassen sich Säugetiere und Vögel nicht so gerne blicken, wenn sie die Anwesenheit von Menschen spüren. Immerhin konnten wir im Herbst aber die Wildgänse und Kraniche direkt über uns rüberziehen sehen; Bussarde ließen sich auch hoch am Himmel blicken. 
Auch Reptilien und Amphibien leben auf einer Streuobstwiese, u.a. Blindschleiche, Zauneidechse und Grasfrosch. Wir haben ihre Lebensräume wie Steinhaufen oder Totholzhaufen beobachtet, die eigens auf der Streuobstwiese für sie angelegt worden sind. Die eine oder andere Zauneidechse haben wir noch entwischen sehen.
Kräuterwanderungen haben uns über das Gelände geführt und eine große Vielfalt an Wildkräutern offenbart. Der Gewöhnliche Dost (Origanum vulgare) und wilde Thymian sind direkt in der Pasta-Soße gelandet und die essbaren Blüten wie Wegwarte, Johanniskraut und Wiesen-Witwenblume verzierten den Salat. Sogar die Samen von Brennnesseln haben wir geröstet und über den Salat gestreut.

Der Weg ist das Ziel

Viele Schüler*innen haben sich die Mühe gemacht, mit dem Fahrrad nach Töplitz raus zu fahren – und sie wurden mit einem wunderschönen Weg belohnt. Ganz zu schweigen vom sportlichen Faktor! Eine knappe Stunde dauert die Tour – vom Neuen Palais über die Lindenallee, am Golmer Müllberg und am Großen Zernsee vorbei, über die schöne Fußgängerbrücke über die Wublitz bei Nattwerder, an den Wasserbüffeln des Biohofs Werder vorbei und durch den Wolfsbruch. Rehe, Grünspechte, Wildschweinspuren und das Kreisen des Seeadlers konnte man beobachten entlang des Weges.

Gemeinschaft leben und lernen

Die zentrale Frage des Tages war immer „Was gibt es zu essen?“. Neugierige Topfgucker tummelten sich in den Pausen in der „Küche“ und das gemeinsame Essen am Feuer, auf unseren selbst gebauten Bänken oder unserer großen Tafel waren immer ein Highlight und meistens sehr lecker! Die Kochgruppen haben sich schöne Gerichte und immer auch kleine Überraschungen überlegt. Dafür mussten sie erstmal im Dorfladen mit dem Fahrrad  einkaufen fahren. Je kälter es wurde, desto mehr sind wir am Feuer zusammen gerückt. Die wichtigste Aufgabe war nun, Feuerholz zu sammeln, zu sägen und zu schlagen. Auch wenn nicht alle den Rauchgeruch lieben, den so ein Lagerfeuer verbreitet, so hatten wir doch sehr lebendige, nette Runden am Feuer – mit Stockbrot und Witze erzählen. Einige Schüler*innen waren der Meinung, dass es jetzt erst so richtig schön wird. 

Lexi Junge

Impressionen von der Streuobstwiese in Töplitz

artenreicher Trockenrasen

Beschreibungen der Projekte auf der Koppel in Eiche

Der Bau eines Solardörrers

Der Solardörrer ist ein großer Kasten mit einem großen Fenster an der vorderen Seite, einem Sieb an der oberen Seite und innen mit schwarz bemalten Styropor ausgelegt. Mit einer Stütze kann man ihn aufstellen und zur Sonne ausrichten. An der unteren Seite sind mehrere Löcher gebohrt, durch die Zugluft nach oben steigt. Er bündelt dann im Inneren die Wärme, Obststücke, die auf dem Sieb liegen werden dadurch gedörrt.

Wir haben die einzelnen Teile des Kastens zugesägt und verschraubt. Für das Sieb wurde ein entsprechend großes Loch ausgesägt. Dann mussten wir das Sieb anpassen und abdichten. Dazu legten wir in das Loch ein Seil und befestigten es mit Nägeln. Immer wieder versuchten wir, das Sieb in das Loch zu drücken, aber es klappte nicht. irgendwann bekamen wir es hin. Dann schnitten wir das Styropor für die Innenseiten zurecht. Als alle Innenseiten ausgefüllt und beklebt waren, bemalten wir das Styropor mit schwarzer Farbe, damit die Sonne noch mehr angezogen wird. Anschließend bohrten wir das Fenster fest, bohrten Löcher in die Unterseite, schraubten die Stütze an und richteten den Dörrer zur Sonne aus. Das erste Obst, das wir getestet haben, waren Pflaumen.

Feenhaussiedlung

Eines unserer Projekte auf der Koppel war Feenhäuser zu bauen, dazu haben wir uns verschiedene Bilder angeschaut um Ideen zu bekommen. Als nächstes sind wir losgegangen und haben uns geeignete Plätze und Materialien gesucht. Wir haben Wurzeln, Astlöcher und tote Bäume genutzt. Am Anfang hatten manche noch Bedenken, dass sich die Ideen nicht gut umsetzen lassen. Und dann ist nach und nach immer mehr entstanden: eine Waldbühne, zwei Baumhäuser, ein Hotel und ein Wurzelhaus. Hatten wir erstmal angefangen, kamen immer mehr Details dazu. Für das Feenhaus, das aus einer großen Wurzel entstanden ist, haben wir kleine Äste zersägt und daraus eine Strickleiter und eine Brücke gebaut. Aus kleinen Holzscheiben haben wir Treppenstufen angeschraubt und mit dem Meißel haben wir mehrere Fenster in die Wurzel gehauen. In das Innere der Wurzel haben wir an einem Strick eine Schaukel befestigt. Zusammen mit anderen Häusern ist eine kleine Feenhaussiedlung entstanden.

Texte von Schüler*innen Gruppe Szabó

Eine Biomeiler-Heizung fürs Gewächshaus

Im letzten Schuljahr engagierten sich viele Schüler*innen der Lerngruppe für den Klimaschutz und nahmen an den „Fridays for Future“-Demonstrationen in Berlin und Potsdam teil. Durch diese Initiative und Motivation der Jugendlichen diskutierten und recherchierten wir im Projektunterricht  über die Ursachen und Auswirkungen der Erwärmung der Atmosphäre der Erde durch den Menschen. Die Schüler*innen entwickelten eine Mind Map zu diesem Thema und präsentierten ihre Ergebnisse im Foyer der Schule.

Beheizbares Gewächshaus

Die Jahrgangsstufen 7 und 8 unserer Schule halten sich etwa einen Drittel ihrer Lernzeit auf einem rund fünf Hektar großen Gelände am Schlänitzsee auf, das aus Baumgruppen., Lichtungen, einer Gärtnerei und einigen Betriebsgebäuden besteht. Vorübergehend befinden sich einige Gruppen zudem auf einer Pferdekoppel. Dort trug uns die Betreiberin de Wunsch an uns heran, ein beheizbares Gewächshaus mit Pferdemistwärme zu bauen. Dieser Wunsch hat uns inspiriert, eine Lösungen nicht nur für den Pferdehof zu finden, sondern gleichzeitig mit unseren Gedanken bei der zukünftigen Beheizung der Werkstatt und des Multifunktionsraums am Schlänitzsee zu sein. Also machten wir uns auf, nach bestehenden Möglichkeiten zu suchen. Die Lösung zeichnete sich immer deutlicher in der Wärmenutzung durch einen Biomeiler ab.

1. Erst die Theorie

Kohlenstoff bleibt im Humus

Das Prinzip der Energie- und Humusgewinnung in Form des Biomeilers geht auf den Pionier Jean Pain in Südfrankreich. Bei der herkömmlichen Kompostierung entweichen große Mengen an Schadgasen wie CO2. Im Biomeiler hingegen werden durch den großen Wasseranteil und die Verdichtung anaerobe Prozesse in Gang gebracht, bei der die entstehenden Gase in der Miete bleiben.

Am Schlänitzsee wird im Frühling ein größerer und leistungsfähiger Biomeiler entstehen. Die Absicht ist, mit der entstehenden Wärme durch den Kompostierungsvorgang die Holzwerkstatt und den Multifunktionsraum zu beheizen.

Biomeiler als Teil des Ökosystems

Wie sich das Biomeiler-Vorhaben organisch in die Struktur unseres Geländes einfügt, zeigt folgender Aspekt: Nach einem guten Jahr Pause am Schlänitzsee kann man jetzt deutlich sehen, wie schnell unser Gelände mit Sträuchern, Stauden und Büschen zugewuchert ist. Eine der ersten Arbeiten bei der Wiederaufnahme des Betriebes wird also sein, Buschwerk zu schneiden und zu entsorgen. Diese nährstoff- und energiereichen Zweige und Äste werden wir schreddern, um sie dann mit weiteren Kompostanteilen, Mist und Wasser zu mischen und in den Meiler einzubringen. Verschiedene Erfahrungen zeigen, dass der Kompostmeiler Heizenergie für 12-24 Monate Wärmeenergie liefert. Damit werden wir also die Biomasse in Wärmeenergie umsetzen, die unmittelbar daneben auf unserem Gelände gewachsen ist.

Wie sich das Biomeiler-Vorhaben organisch in die Struktur unseres Geländes einfügt, zeigt folgender Aspekt: Nach einem guten Jahr Pause am Schlänitzsee kann man jetzt deutlich sehen, wie schnell unser Gelände mit Sträuchern, Stauden und Büschen zugewuchert ist. Eine der ersten Arbeiten bei der Wiederaufnahme des Betriebes wird also sein, Buschwerk zu schneiden und zu entsorgen. Diese nährstoff- und energiereichen Zweige und Äste werden wir schreddern, um sie dann mit weiteren Kompostanteilen, Mist und Wasser zu mischen und in den Meiler einzubringen. Verschiedene Erfahrungen zeigen, dass der Kompostmeiler Heizenergie für 12-24 Monate Wärmeenergie liefert. Damit werden wir also die Biomasse in Wärmeenergie umsetzen, die unmittelbar daneben auf unserem Gelände gewachsen ist.

Die Vorteile eines Biomeilers

  • autarke Heizungsanlage ohne Betriebskosten
  • liefert Heizungsenergie ohne Verbrennung
  • läuft ein bis zwei Jahre praktisch wartungsfrei
  • Verwendung von Grünschnitt (Heizenergie) vor Ort
  • Gewinnung von organischem Dünger und Humus
  • minimale Schadgasemissionen
  • geringe Investitionskosten für klimafreundliche Heizung

1. Woche: Theoretischer Einstieg

In der ersten Schulwoche wurde der Gruppe das Projekt vorgestellt, die geschichtliche Entwicklung des Bio-Meilers dargelegt und die Wirkungsweise sowie die Vor- und Nachteile erläutert. Nach der Besichtigung der Koppel auf dem Herzberg wurden die Arbeitsschritte, das benötigte Material sowie der zeitliche Ablauf gemeinsam geplant. Als Ziel zur Fertigstellung des Bio-Meilers setzten wir uns die Oktoberferien.

Vorbereitung des Platzes und Errichtung des Gitters

Auf dem Platz, wo der Bio-Meiler erreichtet werden sollte, befand sich ein riesiger Komposthaufen. Für unseren Bio-Meiler benötigten wir eine Fläche von ca. 3,5m x 3,5m. Mit Schaufeln, Spaten und Schubkarren trugen die Schüler*innen den Komposthaufen in den ersten zwei Tagen ab. Es wurden ungefähr 20m³ Erde abgetragen und umverteilt. Danach ebneten wir die freie Fläche und markierten die Grundfläche des Bio-Meilers (Kreis mit 2,5m Durchmesser). Parallel dazu bereiteten 3 Schüler*innen die Umrandung des Bio-Meilers vor. Es wurden 3 Baustahlmatten von der Größe 1,5 x 2,3m mit Bindedraht und einen Drillapparat verbunden. Zum Aufstellen der Baustahlmatten in den vormarkierten Kreis mussten viele Schüler*innen mitanpacken, weil die verbundenen Baustahlmatten schwer waren und sie zu einem Kreis geformt werden mussten. Die Enden der Baustahlmatten wurden danach wieder mit Bindedraht miteinander verbunden. Somit war das Gerüst des Bio-Meilers fertig.

Nach der Aufstellung des Gerüstes wurde am äußeren Rand des Bio-Meilers ein Loch gegraben, wo ein Kunststofffass eingelassen wurde, das die Flüssigkeit aus dem Meiler auffangen soll. Bevor wir den Bio-Meiler befüllen konnten, musste noch eine Teichfolie in den Meiler ausgelegt werden, die verhindern sollte, dass das Abwasser in das Erdreich dringen kann. Der Abschluss der vorbereitenden Arbeiten bildete die Befestigung eines Netzes um den Bio-Meiler, damit die Füllung nicht herausdringen konnte.

2. Woche: Befüllung des Bio-Meilers und Anschluss der Messstation                                                                     

Schwerpunkt der 2. Arbeitswoche auf der Koppel war die Befüllung des Bio-Meilers mit einem Holzhackschnitzel-Pferdemist-Gemisch, die Verlegung des Wasserschlauches im Meiler und der Bau der Messstation. Jeden Morgen wurde die Pferdekoppel von 3-4 Schüler*innen abgeäppelt, damit wir frischen Pferdemist für unser Holzhackschnitzel-Mist-Gemisch hatten. In Schubkarren wurde im Verhältnis 3 zu 1 (3 Schaufeln Holzhackschnitzel und eine Schaufel Pferdemist) gemischt und in den Bio-Meiler geschüttet. Ein Schüler verteilte und verdichtete das Gemisch im Meiler und bewässerte es ständig. Nach einer Höhe von ca. 50 cm legten wir die erste Wasserschlauchspirale und befestigten sie mit Kabelbindern an Holzlatten. Anschließend wurde der Bio-Meiler weiter gefüllt. Nach weiteren ca. 50 cm wurde eine 2. Spirale in den Bio-Meiler gelegt und befestigt und das Ende des Schlauches nach außen geführt. Auf der gleichen Höhe installierten wir in der Mitte des Bio-Meilers und ca. 40 cm vom Rand entfernt zwei Wärmesensoren. Außen am Bio-Meiler befestigen wir die selbstgebaute Vorrichtung für die Messstation, die mit Solarenergie betrieben wird. Nach der Montage der Messvorrichtung wurde die Befüllung des Bio-Meilers fortgesetzt und nochmal ca. 50 cm Holzhackschnitzel-Pferdemist-Gemisch aufgefüllt. Gleich nach der Beendigung der Befüllung des Bio-Meilers zeigten die Wärmesensoren im Bio-Meiler eine Temperatur von 36°C an, in den darauffolgenden Tagen konstant 62-63°C. Damit waren die Arbeiten am Aufbau des Bio-Meilers nach insgesamt 10 Tagen beendet. Für uns ergaben sich nun folgende Fragen: Wie warm wird das Wasser im Schlauch? Reicht die Wärme aus für die Beheizung des Gewächshauses?

Gewächshaus mit Biomeiler-Bodenheizung

Theoretischer Teil

Wir hatten alte Fenster und haben überlegt, wie wir diese verwerten könnten. Dann hatten wir die Idee, ein unkonventionelles Gewächshaus mit begrüntem Dach zu bauen, da es sich den Begebenheiten der Koppel anpassen sollte. Mit dieser Idee wurden wir als Projektgruppe Mitte September das erste Mal konfrontiert. Die Idee haben wir positiv aufgegriffen und sofort mit der Planung begonnen. Wir dachten zuerst (als uns die Idee vorgestellt wurde), dass es sich um ein konventionelles Gewächshaus handelt, wie man sie in Gärten findet. Aber als wir die Skizze sahen, hat sich herausgestellt, dass es einer Hobbithöhle ähnelt. 

Praktischer Teil

Das erste, was wir machten war, einen Zaun zu versetzen, um Baufreiheit zu schaffen. Nachdem diese Arbeit beendet war, haben wir angefangen ein Loch mit den Maßen: 200cm x 300cm x 50cm auszuheben. Als wir eine Woche Zeit investiert hatten um 3 Kubikmeter Erde zu entfernen und das Loch fertig war, ging es daran, den „Dachstuhl“ fertigzustellen. Diesen haben einige Schüler*innen aus (15cm x 15cm Querschnitt) Kanthölzern gebaut. Das war sehr aufwändig, da wir alles von Hand sägen mussten. Zur selben Zeit haben einige Schüler*innen angefangen eine Heizspirale zu bauen. Die Spirale haben wir auf einer Stahlmatte mit Draht befestigt. Diesen Draht mussten wir mit einem Drillaparat festmachen. Jetzt setzten wir sie in das Loch und haben so viel Erde aufgefüllt. Die Grube war jetzt 30cm tief. Danach haben wir das Grundgerüst und die Seitenteile reingesetzt und Folie darunter befestigt, um das Holz zu schützen. An den Seitenteilen haben wir die Noppenfolie befestigt und Erde zur Stabilisierung angeschüttet. Als wir diese Arbeit fertiggestellt hatten, fingen wir an, die Dachsparren und Stützbalken anzuschrauben. Nachdem wir die Stützbalken für das Dach fertig hatten, haben einige Schüler*innen die ersten Bretter mit Nut und Feder an den Seitenteilen befestigt. Manche Bretter waren zu lang und mussten zurechtgesägt werden. Nach ein paar Brettern mussten wir dann das Dach aufsetzen, welches wir vorher fertiggestellt hatten. Als wir auch damit fertig waren, legten wir die Bretter aufs Dach und kletterten anschließend darauf um sie festzuschrauben. Zur selben Zeit haben wir die Rückwand auch mit Nut und Feder Brettern versehen und die Noppenfolie auf dieselbe Höhe hochgezogen wie bei den Seitenteilen. Ein paar Schüler*innen haben noch eine Rampe gegraben, um in das Gewächshaus zu gelangen. Es wurden also insgesamt ca. 4 Kubikmeter Erde ausgehoben. Die Besitzer des Geländes auf dem wir gebaut haben, haben eine alte Holzbalkontür organisiert, von der einige Schüler*innen den weißen Lack entfernten. Nachdem diese Arbeit beendet war, passten wir die Tür ein. Rechts und links neben der Tür daneben wurden Fenster mit Metallrahmen eingelassen. Da das Gewächshaus begrünt wird, haben wir die Bretter mit einer Teichfolie geschützt. Damit die Erde nicht abrutscht, haben wir noch ein Kokosgeflecht darübergelegt und unten Paletten senkrecht angelegt. Da bauten wir Bretter so ein, dass Pflanztröge entstanden.

Sunghyun Löffler, Jonas Rackelmann, Emil Eickhoff für die Gruppen Lange und Pfitzner

Jugendschule 2019