Samstag und Sonntag

Samstag 18:30 stehen wir im Regen vor der Schule und warten auf den Bus, der uns nach Bosnien Herzegowina bringen wird. Eine halbe Stunde später fahren wir endlich los! Zur Unterhaltung schauten wir den Film “Zoomania“, der besonders Herr Juli gefallen hat. Der nächste Höhepunkt war die Überquerung der österreichischen Grenze, der mir erst am Dialekt der Tankstellenbedienung auffiel. Alle waren von den vorbeiziehenden Alpen sehr beeindruckt. Von den kalten Alpen ging es weiter in das heiße Slowenien. Dafür, dass wir schon fünfzehn Stunden Busfahrt hinter uns hatten, war die Stimmung noch sehr gut, und sie stieg als Harry Potter geschaut wurde. Der Regen, der die ganze Fahrt über auf unser Dach prasselte, wich strahlendem Sonnenschein. Bei der Ausreise aus Kroatien empfing uns ein sehr unfreundlicher Grenzer, der uns streng überprüfte. Sehr beeindruckend waren die vom Krieg zerstörten Häuser, die wir ständig um uns sahen. Nach weiteren vier Stunden wurden wir herzlich in Sarajevo begrüßt. Die Stadt beeindruckte mit vielen alten Gebäuden und Minaretten. Zum Abendbrot bestellten wir Pizza und fielen müde ins Bett.

Lasse Apel, Miriam Bopst, Álvaro José Sanchez Rosero

Montag 1. Tag

Nach einer gefühlt kurzen aber doch erholsamen Nacht, wurden wir um 7:15 Uhr geweckt. Kurz darauf aßen wir Frühstück, welches aus Cornflakes und Schnitten bestand. Ab neun versammelten wir uns, sammelten Ideen und planten unseren Spielplatz auf dem Papier. Nachdem dies getan war, gingen wir zum Baustellengelände und markierten die Stellen, wo die Fundamente sein sollen mit Farbe auf dem Boden. Jetzt fingen die einheimischen Arbeiter an, mit dem Bagger die Löcher für die Fundamente auszuheben, was leider nicht reibungslos verlief, da eine Wasser- und eine Gasleitung angebaggert wurden. Weil die Anlieferung des Holzes leider nicht so wie gewollt vonstatten ging, konnten wir erst um 16 Uhr mit dem Arbeiten beginnen, was nach 4 stunden warten eine Erleichterung war, da das Warten inzwischen anstrengend und nervend wurde. Das Holz haben wir dann mit der Flex abgeschliffen. Da diese Aufgabe nicht alle gleichzeitig bewältigen konnten, habe ich mit ein paar anderen angefangen ein paar Löcher auszuheben, die aufgrund der Gasleitung nicht mit dem Bagger ausgehoben werden konnten. Das war sehr anstrengend und mühselig, da der Boden steinig und lehmig war. Weiter Arbeiten waren das Anstreichen des Trafohäuschens und des Kindergartengebäudes, da darauf Graffitis gesprayt waren. Einige der Holzstämme haben wir schon einmal in die Löcher, die vorher ausgehoben wurden, reingestellt und fixiert, damit das Fundament aus Beton gegossen werden konnte. Das erledigten die einheimischen Arbeiter, nachdem wir von der Baustelle gegangen waren. Der Tag endete damit, dass wir eine genüssliche Portion Nudeln mit Tomatensoße aßen. Der Tag hat einige Erfahrungen für mich mit sich gebracht und es hat sehr viel Spaß gemacht da eine schöne Gruppendynamik herrscht.

Lasse Schaar, Laurent Sierp

 

Dienstag 2. Tag

Ein neuer erfolgreicher Tag liegt hinter uns. Der Spielplatzbau hat einen großen Fortschritt gemacht. Das erste Plateau unseres Spielhäuschens ist fertig und die Trafo-Station ist neu bemalt. Das Sonnensegel steht und die meisten Baumstämme sind geschliffen und einbetoniert. Mittlerweile kann man erahnen, wie der Platz aussehen wird, und wir bekommen eine Menge positiver Rückmeldungen und begegnen sehr freundlichen und hilfsbereiten Eltern. Eine Frau backte uns Kekse und die Mütter der Kindergartenkinder luden uns zu einem traditionellen Abendessen namens Pita ein.
Auch unser Busfahrer ist mehr als hilfsbereit. Er baut viel mit und kaufte uns Futter für die streunenden Katzen.

Jule Weber und Lola Wills

Mittwoch 3. Tag

Wie jeden Morgen standen wir um 7:15 Uhr auf, wobei es gefühlt immer früher wird. Nachdem wir gefrühstückt hatten, begannen wir auf dem Spielplatz zu Werkeln! Wir sägten, bauten und strichen und wurden heute von einem Fernsehteam überrascht. Das Mittagessen wurde uns spendiert. Es gab Pitas mit Spinat oder Hackfleisch. Es wurde immer wärmer, aber wir kamen gut voran und konnten schon um 16:00 Uhr in das Hostel gehen. Wie jeden Tag begann die heiße Schlacht um die kalten Duschen.

Heute funktionierte leider der Boiler nicht und spuckte nur sehr, sehr kaltes Wasser aus. Das Highlight an diesem Tag war das gemeinsame Fernsehen um 17:00 Uhr, wo wir uns selber auf dem Bildschirm bewundern konnten, jedoch leider nichts verstanden. Am Abend erkundeten wir wieder die Innenstadt, wo wir diesmal einem sehr netten Außerirdischen begegneten, der mit interessanten Tanzschritten das Publikum erheiterte. An dem Platz, wo Franz Ferdinand getroffen wurde, trafen wir Herrn Juli und Frau Halász und schossen ein Foto. Dies war ein Tag voller Anstrengungen und neuer Erfahrungen.

Viele Grüße aus Sarajewo

Niklas und Isabell

Donnerstag 4.Tag

Der heutige Donnerstag war der bislang heißeste Tag. Am frühen Morgen ging uns die Arbeit noch leicht von der Hand aber gegen Mittag verringerte sich das Arbeitstempo deutlich. Dennoch können wir sagen, dass wir heute sehr gute Arbeit geleistet haben. Die Schaukel ist fertig, viele der blauen Seilkonstruktionen wurden gespannt, die Kletterkonstruktion ist fertig, die Balancierpalisade wurde bemalt, der Sandkaste ist wunderschön bemalt, der Sand für den Sandkasten ist gekommen, das grandiose Haus mit Kletterwand ist fast fertig, der Wippe fehlen nur noch die Griffe und die Hängebrücke wurde angefangen. Viele Liter Wasser flossen durch unsere Kehlen, das Essen wurde vom Bürgermeister vom Ortsteil Stari Grad spendiert und als Nachtisch gab es bosnische Süßigkeiten und bosnischen Kaffee für alle. Am Ende des Arbeitstages brachte uns eine Mutter noch spontan Eis vorbei. Die Kinder haben die Baustelle besichtigt und neugierig und stauend geschaut. Wir wurden darauf angesprochen, dass wir gestern in den Nachrichten zu sehen waren und alle sind ausnahmslos freundlich zu uns. Es ist eine große Freude alle vereint bei der Arbeit zu erleben. Jeder gibt sein Bestes und überwindet innere Widerstände, um trotz der Hitze nicht aufzugeben. Sonnenbräunungsgrade sind zu einem beliebten Gesprächsthema beim Abendessen geworden. Wir freuen uns morgen auf die Zielgerade einbiegen zu können und sind auf das große Einweihungsfest gespannt.

Jörg Juli und Ilonka Halasz

Freitag 5. Tag

Unser letzter Tag stand an. Für heute mussten wir ein letztes Mal unsere Kraft und Motivation zusammen bringen, damit unser Spielplatz auch rechtzeitig fertig werden würde. Das war zwischendurch sehr schwierig, da es der heißeste Tag der Woche mit gefühlten 50°C war. Unser Ziel, bis mittags um 12.00 Uhr fertig zu sein, haben wir trotzdem erreicht. Wir schliffen, malten und bauten die letzten Spielgeräte fertig. Nach unserem letzten Arbeitseinsatz hier in Sarajewo bereiteten die ersten Eltern des Kindergartens unser Fest für die Eröffnung vor. Zu Beginn des Festes wurde das rote Eröffnungsband von einem Kind und Moana vor den 4 Fernsehkameras zerschnitten. Der Bürgermeister der Stadt hielt eine berührende Rede, in der er uns allzeit in Sarajevo willkommen hieß. Ein tolles Buffet mit traditionell bosnischen Produkten war vorbereitet. Wir erhielten alle noch Geschenke aber am Schönsten war es zu sehen, wie dankbar und glücklich alle über unseren tollen Spielplatz waren und wie viel Spaß es den Kindern machte, dort herum zu turnen.

Zum Abschluss spielte unsere ganze Gruppe gemeinsam das Spiel Mensch auf Erden, sogar zusammen mit Johannes, Clemens und unseren durchhaltevermögengekrönten Lehrern.

Den Tag und unsere ganze Reise ließen einige mit einem Bummel durch die Stadt und andere mit einer tollen Aussicht auf ganz Sarajevo ausklingen. Insgesamt war es eine tolle Erfahrung als ein so gutes Team zusammen zu arbeiten, so viel auf die Beine zu stellen und einige Menschen einer Stadt, noch dazu im Ausland so glücklich zu machen.
Am späten Abend gegen halb 10 traten wir unsere zwanzigstündige Busfahrt zurück nach Potsdam an und sahen Sarajevo das letzte Mal im Abendlicht schimmern.

Jule Weber & Luna Kadler

Zeitungsartikel LINK

Fahrt nach Sarajewo – Spielplatzbau Tagebuch
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