Der Besuch in der Historischen Mühle ist für uns jedes Jahr ein Highlight. Wir dürfen beim Mahlen unseres selbst angebauten Getreides aktiv mitwirken.
Doch bevor wir unser Getreide mahlen konnten, haben wir die Qualität des Getreides ermittelt. Dies haben wir mit Hilfe von zwei unterschiedlichen Experimenten durchgeführt. Mit dem ersten Experiment haben wir die Fallzahl bestimmt. Die Fallzahl gibt die Backfähigkeit des Getreides an. Wenn der Fallwert bei dem Mehl zu niedrig ist, kann das Brot nicht richtig aufgehen und im Brotteig entstehen Löcher.
Danach haben wir mit dem Feutron die Feuchtigkeit des Getreides bestimmt. Der Feutron wurde 1950 das erste Mal eingesetzt. Das Gerät stößt Stromschläge durch das gemahlene Getreide. Je höher dabei der Wiederstand ist, desto geringer die Feuchtigkeit des Getreides. Die Feuchtigkeit bei unserem Getreide liegt beim Weizen bei 15,5% und beim Roggen bei 15,05%. Einen weiteren Test kann man durchführen, indem man auf ein Getreidekorn beißt – knackt es, liegt der Feuchtigkeitsgehalt unter 13%.
Die Qualität war ausreichend, um mit dem Mahlen beginnen zu können. Die Mühle wurde, unter Anleitung des Müllers, durch uns Schüler vorbereitet. Schon das Bespannen der Flügel war eine Kunst für sich.
Als die Flügel bespannt waren, konnten wir anfangen die Kornsäcke mit Hilfe eines Seilzuges in die Etagen mit dem Mahlwerk zu ziehen. Die Körner werden in die Maschine eingefüllt und fallen langsam durch ein Rohr in das Mahlwerk. Dort wird das Getreide durch zwei riesige Mahlsteine „zerrieben“. Von dem Mahlwerk fällt das gemahlene Korn ein Stockwerk tiefer in die Siebanlage und wird in unterschiedliche Mahlgrade sortiert. Die Endprodukte sind Schrot, Grieß und Mehl. Wir haben in diesem Jahr 101 kg Roggenmehl und 49,5 kg Weizenmehl gewonnen.
Aus unserem kostbaren Mehl backen wir nun wöchentlich Brot in unserer Schule.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei dem Müller der Historischen Mühle Potsdam, Herrn Schüler, der unser Projekt so tatkräftig und engagiert unterstützt. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.
SchülerInnen der Gruppe von Herrn Linnardi